An dieses Buch bin ich auf etwas ungewöhnliche Weise gekommen: Es wurde mir als ebook in einem Forum empfohlen, weil es eine Bekannte des Forummitglieds geschrieben hatte. Klassisches social marketing also. Ich wusste nur, dass es um Drachen ging und dass der Roman selbst veröffentlicht war. Gut, ich war sowieso auf der Suche nach Lesefutter, die Kindle-Ausgabe war nicht besonders teuer, also habe ich mich drauf eingelassen. Und ein bisschen hat es mich gereizt, eine Autorin zu unterstützen, die den Schritt ins Selbstveröffentlichen gewagt hat.
Es ist eine schöne Geschichte, das gleich vorweg. Es geht um die letzten Drachen auf dieser Fantasywelt, die noch nicht einmal geschlüpft sind. Doch sie rufen schon im Ei Menschen zu sich, die in der Lage sind, Magie zu wirken. Leider ist Magie in dieser Welt nach einem langen, verheerendem Krieg so verhasst, dass auf die Fähigkeit, Magie anzuwenden, die Todesstrafe steht. Die meisten Menschen glauben, dass eine Hinrichtung sogar noch gnädig ist, weil Magier unausweichlich wahnsinnig werden. (Was nicht stimmt, wie man sehen wird.)
Embers at Galdrilene beschreibt den Weg von sechs Menschen, die dem Ruf der Drachen folgen. Unter viel Mühen und ständiger Bedrohung durch monströse Wesen gelingt es ihnen, Galdrilene zu erreichen, dem einzigen Ort, wo Magie nicht nur geduldet, sondern gefördert wird. Und dort werden auch die letzten Dracheneier gehütet wie ein Schatz. Doch während in Galdrilene die ersten Drachenreiter seit Jahrhunderten ausgebildet werden, entsteht im Osten eine ganz neue Bedrohung: Es haben auch Eier der schwarzen Drachen überlebt – und es finden sich ebenfalls Reiter für diese Wesen. Skupellose Reiter, die nichts mehr wollen als absolute Macht. Ein Kampf wird unausweichlich.
Der Roman liegt bislang nur auf Englisch vor. Mich hat er gut unterhalten, auch wenn es in der Mitte ein paar Längen gibt. Die Erzählung ist während der Einführung der neuen Drachenreiter sehr ritualhaft strukturiert – ich verstehe, warum A.D. Trosper ihren Roman so aufgebaut hat, doch es wirkt eben etwas “konstruiert”. Die Durststrecke ist aber schnell überwunden, sowie die neuen schwarzen Reiter und ihre Drachen ins Spiel kommen, und das Finale ist so packend und spannend, dass ich das Buch nicht weglegen konnte. Inzwischen gibt es sogar einen Trailer für den Roman.
Alles in allem gute, solide Unterhaltung zu einem günstigen Preis. Und ich gebe zu, dass ich mich auf die Fortsetzung freue.
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