Geht euch das auch so? Plant euer Unterbewusstsein eure Geschichten? Ich habe leider im Moment wenig Zeit, mich um Lar Elien zu kümmen. Mein anderes Leben als Therapeutin verlangt gerade viel Aufmerksamkeit … Deswegen musste ich lachen, als sich plötzlich eine Figur aus dem zweiten Band (Arbeitstitel: Die Tochter des Tuchhändlers) vor mir aufbaute und von mir einen weiteren Auftritt verlangte.
Narul ist ein ungewöhnlicher Schmied, der in Grünfelden lebt, Linas Heimatstädtchen. Er ist ungewöhnlich groß, ungewöhnlich hässlich und ungewöhnlich stark (aber kein Uruk-hai wie auf dem Bild dort). Natürlich hat er auch ungewöhnliche Fähigkeiten. Er ist es nämlich, der sofort erkennt, was es mit Sturmlied auf sich hat, und der für Lina ein Schwert mit magischen Fähigkeiten herstellt. Erst Goswin, der Zwergenschmied, lüftet später das Geheimnis um Narul.
Der Schmied von Grünfelden ist ein sehr sensibler … nein, er ist kein Mensch. Er ist der Sohn einer Menschenfrau und eines Mannes, der zu einer Rasse gehört, die als Ungeheuer verschrieen sind. In Rollenspielkategorieren könnte man Narul als Halb-Ork bezeichnen, aber ich glaube nicht, dass es wirklich “klassische” Orks in der Welt von Lar Elien gibt. Sein Leben war nie leicht. In Grünfelden findet er nach tragischen Ereignissen eine Zuflucht als “einfacher” Schmied. Dort wird er von der Bevölkerung akzeptiert, so wie er ist. Kaum jemand ahnt, dass er magische Dinge schmieden kann – für Lina macht er eine Ausnahme.
Tja, und nun stand er also vor mir und sah mich bittend an. Ich weiß noch nicht genau, was er erleben darf, aber jetzt bin ich mir sicher, wie der fünfte Band beginnen wird: Lina und Andert haben ja im vierten Band den Magier Al-Qarim gesucht. Dabei musste Lina die magischen Fähigkeiten ihres Schwertes einsetzen, das sich daraufhin verändert hat. Sie hofft, dass Narul es “reparieren” kann. Folglich beginnt der fünfte Band mit einem Ausflug von Andert und Lina nach Grünfelden. Ich muss die beiden nämlich aus dem Weg haben, wenn Lar Elien überfallen wird …
So sind sie, meine Figuren. Sie haben ein echtes Eigenleben. Und dafür liebe ich sie!