Heute möchte ich euch etwas zu dem Kurzgeschichtenband erzählen, den ihr wahrscheinlich schon unten rechts auf der Seite entdeckt habt. “Drachen Diebe und Dämonen” hat seine ganz eigene Geschichte.
Ich bin Mitglied der deutschen Autorengruppe “Geschichtenweber”. Diese Gruppe hat sich darauf spezialisiert, Kurzgeschichtenbände zu erstellen, die über die üblichen Sammlungen von thematisch ähnlichen Geschichten hinausgehen. Stattdessen werden die Geschichten auf unterschiedlichste Art miteinander verwoben. In der ersten Anthologie der Geschichtenweber diente ein Ring aus Onyx diesem Zweck. In diesem Sammelband ist es ein Drachenei. Ihr könnt es auf dem Cover direkt sehen.
Das Drachenei wandert durch die Geschichten und verändert jedesmal das Leben der Hauptfiguren. Unter anderem verhilft es einem Kochlehrling zu ungeahntem Ruhm, ein Leibwächter wird zum Babysitter, ein Dämon erlebt den schlimmsten Tag seines Lebens, ein Journalist versucht, seine Eheprobleme zu lösen, und ein Barde schreibt die Ballade seines Lebens. Die Geschichten sind sehr unterschiedlich, aber gerade das macht die Faszination aus.
Diese Anthologie zum Erfolg zu bringen, war harte Arbeit. Viel davon wurde über das Forum, vieles auch über Email abgewickelt. Insgesamt dauerte es einige Jahre. Unterwegs gingen dem Projekt zwei Herausgeber, einige Geschichten und Autoren und sogar ein Verlag verloren. Nachdem der jetzige Verlag gefunden wurde, dauerte es nochmals ein halbes Jahr, bis alle Geschichten lektoriert, korrigiert und alle Kleinigkeiten sortiert waren – darunter z.B. die Farbe des Dracheneis.
Wie habe ich das Projekt erlebt? Mir hat die Sache Spaß gemacht, aber ich hatte es ja auch leicht. Ich habe nur die Geschichte geschrieben, Anfang und Ende an die “Nachbargeschichen” angepasst, die Entwicklung abgewartet, das Lektorat durchlaufen, Korrekturen angenommen und eingearbeitet. Dann konnte ich mich zurücklehnen und warten, bis die bestellten Bücher bei mir im Briefkasten gelandet sind. Ich habe allerdings größte Hochachtung vor Gerd Scherm, der am Ende schließlich die Anthologie herausgeben hat. Es ist sein Verdienst, dass die Kurzgeschichtensammlung tatsächlich das Licht der Welt erblickt hat. Danke, Gerd!
Das Resultat ist es wert, finde ich. Und eine Freundin konnte das Buch gar nicht weglegen und hat es an einem Abend in einem Rutsch durchgelesen. Also, schaut mal rein (Link zu Amazon auf dem Bild.)