Bettgeschichten

Bett

Bett *

Auch hier dient wieder ein Roman als Inspiration … wenn auch mal wieder nicht im guten Sinne. Deswegen bleibt er auch ungenannt. Diesmal geht es um Sex. In Büchern. Sozusagen abstrakt.

Sex gehört einfach dazu. Und ich gebe zu, dass ich besonders gerne romantische Fantasy lese, und mich freue, wenn die Helden endlich zusammen im Bett landen, oder so. Aber wie immer steckt der Teufel im Detail.

In dem Roman, den ich heute gelesen hatte, ging es vor allem um Dämonen und um Menschen, die diese bekämpfen. Und Dämonen wird ja auch nachgesagt, dass sie insbesondere Frauen gerne verführen. Natürlich habe ich auch Sex erwartet, es war klar, dass es auch mindestens ein Liebespaar geben würde. Ich wurde zunächst nicht enttäuscht. Aber leider wurde ich dann eben schließlich doch enttäuscht, nämlich von den Sexszenen selbst.

Was mich echt abstößt, ist die Verwendung pornographischer Ausdrücke. Zumindest gibt es Bezeichnungen für Geschlechtsteile, die für mich persönlich eher dorthin gehören als in einen Roman, der für die Allgemeinheit geschrieben wurde. Möglicherweise bin ich ja einfach nur ein bisschen … unbedarft, aber mich haben diese Ausdrücke ganz klar aus der Geschichte gerissen. Ich mag keine Pornos. Ich mag auch keine filmischen Details in Sexszenen. Ich muss auch nicht in echt andern Leuten beim Akt zugucken, wieso sollte ich das dann in einem Buch mögen? Und nach dieses Szenen in diesem Roman habe ich mich irgendwie besudelt gefühlt.

Ich finde es schade, wenn Geschichten, die ansonsten ja ganz interessant sind, durch derartige Szenen für mich geradezu unlesbar werden. Dieses Ebook werde ich jedenfalls wieder vom Kindle löschen.

Und trotzdem geht für mich ganze Sache irgendwie weiter. Schon in den Ayla-Büchern von Jean Auel gab es expliziten Sex. Bei den Szenen dachte ich allerdings meistens “eh, nicht schon wieder”, weil sie alle gleich waren. Und sie fühlen sich auch nicht pornographisch an. Jean Auel selbst hat einmal geschrieben, diese Szenen wären nur Teil der Romane, weil der Verlag sie von ihr verlangt hatte – ohne Sex würde sich die Serie nicht verkaufen.  Ist das wirklich so? Bestehen Verlage auf Sexszenen? Verkaufen sich Bücher vor allem darüber?

Jetzt meine Fragen an euch: Wie haltet ihr es mit dem Sex in Büchern? Und was bedeuten Sexszenen für euch? Macht es vielleicht sogar einen Unterschied, ob es ein Mann oder eine Frau liest? Ich weiß, das sind kniffelige und intime Fragen. Aber heute sind sie mir irgendwie wichtig.

Bildquelle: Kjetil Bjørnsrud, Original bei Wikimedia Commons

About Hannah Steenbock

Hannah Steenbock is an author, dreamer, and coach. She has published several short stories in English and German, as well as one novel in German. In 2013 she started self-publishing her work. In 2014, she has won two awards for her short story "Sequoia".
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3 Responses to Bettgeschichten

  1. Was für eine Frage! Sex gehört zu den schlimmsten Dingen, die man schreiben können muss. Weil man immer irgendwie ins Fett tritt. Es gibt schon mal keine normalen, neutralen Worte für Geschlechtsteile. Also was ist das jetzt? Schwanz? Penis? Gemächt? Letzteres finde ich irgendwie ganz interessant.
    Andererseits gehört Sex zum Leben, also auch ins Buch. In allen Varianten. Porno geht nicht. Romantische Rosen geht auch nicht. Im Endeffekt gerät es mir immer ein wenig zur Komödie, was vielleicht nicht so unrealistisch ist, denn im wirklichen Leben funktioniert es nie so wie im Liebesroman. Man stößt sich den Kopf am Bettende, man kriegt den Schluckauf oder einen Krampf im Fuß – was auch immer. Das Leben ist nie perfekt. Mit Humor vermeidet man, dass es eine Katastrophe wird.
    Was mich daran erinnert, dass ich einen Post über schweinische Worte schreiben wollte … Äh, ja.

    • Ich freu mich auf den Post über schweinische Worte. *grins* Und ich schätze deinen Humor sehr.

      Ich gebe zu, dass ich meistens ab einer gewissen Grenze die Szene ausblende. Schließlich spielen die meisten Geschichten im Kopf der Leser, und da darf er oder sie dann eben selbst weiterspinnen.

  2. Pingback: Schmutzige Worte | Heidrun Jänchen – Aurora schießt quer

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