Ich habe ja letzte Woche versprochen, über das Buch zu berichten, das meine Schreiblust neu entfacht hat und das daran schuld ist, dass es dieses Blog überhaupt gibt. Leider gibt es das Buch nur auf Englisch, aber ich will es euch trotzdem nicht vorenthalten. Es heißt (Trommelwirbel, bitte!):
Self-Printed: The Sane Person’s Guide to Self-Publishing, von Catherine Ryan Howard. (Ihr Blog ist auch sehr lesenswert, daher habe ich es auch im Blogroll rechts unten verlinkt.)
Was ist so beeindruckend an dem Buch? Catherine berichtet darin detailliert, wie sie einige Tausend Exemplare ihres ersten Buchs über Print on Demand und vor allem über Ebooks abgesetzt hat. Sie nutzt dafür Amazon, CreateSpace und Smashwords. Im Buch erläutert sie genau, wie man diese Vertriebswege professionell einsetzt. Natürlich hat sie ihre Erfahrungen mit einem englischsprachigen Buch und amerikanischen Firmen gemacht, so dass die Hinweise nur bedingt auf Deutschland zu übertragen sind. Aber das tut meiner Begeisterung keinen Abbruch, denn ich bin ja zweisprachig (hurra!).
Außerdem beschreibt sie ihre Marketingstrategie. Sie nutzt ihr Blog, Facebook und Twitter, um sich bekannt zu machen und Online-Freunde zu gewinnen. Diese Freunde kaufen nicht unbedingt das Buch, aber sie “reden” darüber. Es geht darum, die Bücher den Menschen eben gerade nicht platt auf die Nase zu drücken. Und deswegen habe ich auch dieses Blog angefangen. (Jetzt is alles klar, ne?)
Ich habe ihr Buch auf meinem Kindle gelesen, als ich über das Wochende vom 1. Mai meinen Vater besucht habe. Und war einfach nur begeistert. Ich habe nämlich eine ganze Serie von Fantasyromanen geschrieben, die meine Agentur nicht verkaufen konnte. Fantasy war nicht deren Spezialität und wir haben vor ein paar Jahren den Vertrag einvernehmlich aufgehoben. Aber leider ist dadurch mein erster Band bei allen großen deutschen Fantasyverlagen verbrannt. Natürlich ist meine Serie nicht fürchterlich spektakulär und schon gar nicht der nächste Harry Potter. Ich weiß auch, dass sie noch besser werden kann, selbst wenn alle meine Freunde die Geschichten gerne lesen. Ich weiß auch schon, wen ich als Lektorin haben möchte. Für das Titelbild habe ich ebenfalls schon ein paar Ideen – und ich werde es ganz sicher nicht selbst malen. Und ich bin davon überzeugt, dass meine Geschichten unterhaltsam sind und durchaus ein paar Euro wert sein sollten. Mehr brauche ich gar nicht.
Dank Catherines Buch habe ich jetzt auch noch mehr als nur den festen Glauben an meine Romane. Ich habe einen Helfer für die Vermarktung meiner Serie, von jemandem, die das erfolgreich getan hat. Wird ihr Buch mich reich machen? Eher nicht. Berühmt? Auch nicht wirklich. Aber wenn ihre Hilfe dazu führt, dass ich ein paar tausend Exemplare verkaufen kann (und das in zwei Sprachen, hah!), dann ist das schon ein Erfolg.
Ich glaube, dass es noch nie bessere Voraussetzungen für einen Selbstverlag gegeben hat. Jetzt ist einfach die beste Gelegenheit, das auszuprobieren. Wie seht ihr das? Habt ihr schon Erfahrungen damit?