Ohne Magie wäre Fantasy wahrscheinlich keine Fantasy. Vermutlich gibt es aber auch so viele Spielarten von Magie wie es Fantasy-Autoren gibt. Und das ist gut so.
In meiner Fantasy-Welt ist Magie nicht weit verbreitet. Das liegt einfach daran, dass ich vor allem Abenteuer schreiben wollte. Mein Held Andert sollte aber Verletzungen überleben, die jemand anders nicht überstehen würde. Und so erfand ich sein Schwert Sturmlied, das heilen kann. Da es aber einige Jahre in den Händen eines bösen Zauberers verbracht hat, kann es noch mehr – das gibt mir als Autorin ein bisschen Spielraum. So ist Sturmlied sogar in der Lage, Goswin zu überraschen, der es ja selbst geschmiedet hat.
Bislang sind mir in Lar Elien nicht viele Zauberer begegnet. Ich bin mir auch nicht sicher, wie das Wissen um Magie weitergegeben wird. Eines ist jedoch klar: Es gibt wesentlich mehr “böse” Zauberer als gute. Möglicherweise braucht man einen ausgeprägten Egoismus, um sich lange mit Magie zu beschäftigen, vielleicht macht es ein etwas grausamer Zug auch leichter, die Zaubersprüche auszuprobieren. Vermutlich gibt es auch Schriftrollen mit Zaubersprüchen, die Magier austauschen. Ich kann mir auch vorstellen, dass es Zauberlehrlinge gibt, aber noch habe ich keinen gesehen (Obwohl meine Idee für eine Kurzgeschichte für das Projekt “Disillusioned Mage” dahin passen könnte … hmm.)
In den Geschichten gibt es nicht viele magische Gegenstände – meistens Schwerter oder Dolche, aber immerhin auch ein magisches Amulett. Andererseits tummeln sich in der Welt von Lar Elien eine ganze Reihe magisch veränderter Tiere, die dort Monster genannt werden. Vielleicht ist es also einfacher, Gene zu mixen als Gegenstände zu verzaubern. (*grins*) Magie kann allerdings auch verwendet werden, um sich Menschen zu unterwerfen, sozusagen als eine mächtigere Form von Hypnose. Auch dafür braucht man allerdings eine gewisse Skrupellosigkeit.
Ich habe kein ausgefeiltes “System” für Magie in meiner Welt, anders als in vielen Rollenspielsystemen. Zum Teil liegt das daran, dass ich einfach die Energie nicht aufgebracht habe, eines zu entwickeln, andererseits ist Lar Elien ja auch keine Rollenspielwelt. Ich glaube, es klappt auch so ganz gut. Andert jedenfalls hat zwar immer wieder mit Magiern zu tun, aber genauso oft muss er sich mit Monstern, Banditen oder Naturereignissen herumschlagen.
Natürlich hat auch in meiner Welt jegliche Form von Magie ihren Preis, auch die Verwendung von Sturmlied. Außerdem haben Magier in der Gesellschaft wenig Rückhalt, denn es gibt einfach zu viele schlechte Erfahrungen mit ihnen. Natürlich sind ihre Dienste durchaus gefragt – wenn sie ihre Sprüche endlich beherrschen und sich tatsächlich als zuverlässig erweisen. Es dauert lange, bis man so weit ist. In dieser Zeit kann man sich kein anderes Leben aufbauen, kein Handwerk erlernen oder sonst Einkommen generieren. Ich weiß, das ist sehr modern ausgedrückt, aber Magier verbringen eben die meiste Zeit ihres Lebens mit Lernen und Experimentieren. Oft leben sie alleine oder sehr zurückgezogen mit ihrer Familie. Manche werden wahnsinnig. Andere verlieren sämtliche Skrupel, wenn sie herausfinden, wie viel Macht sie über Menschen haben können. Es ist selten vorgekommen, dass sich ein Magier ganz in den Dienst des Guten gestellt hat.
In der Welt von Lar Elien ist Magie also selten, individuell und verschwindet offenbar langsam. Und man weiß eben einfach nie, wann meine Helden auf Magie stoßen. So mag ich es, denn ich liebe Überraschungen dieser Art.
Hört sich sehr spannend an. Wie weit bist du denn mit deiner Geschichte, bzw. wann kann man damit in den Bücherläden rechnen? 🙂
Ich hoffe, dass ich es bis Ende des Jahres schaffe – aber wahrscheinlich ist das nicht. Die Geschichte ist fertig, aber ich brauche noch ein Lektorat und ein Titelbild, ehe ich ans Formatieren gehen kann. Ich halte euch hier auf dem Laufenden.